Faszinierende Faszien

Faszien durchziehen den gesamten Körper wie ein dreidimensionales Geflecht. Als feste bindegewebige Hülle umgeben sie Muskulatur, Organe, Nerven und Gefäße und stellen das größte Sinnesorgan im Pferdekörper dar. Sie sind sehr beweglich und dynamisch und haben einen großen Einfluss auf den Bewegungsapparat, indem sie Körperregionen miteinander vernetzen und wichtige Informationen über die Körperhaltung, Bewegung und Gleichgewicht an das Gehirn weiterleiten.

Zwischen den einzelnen Gewebsschichten der Faszien befindet sich Wasser. Dieses dient als „Schmiermittel“ und ermöglicht so eine geschmeidige Bewegung, bei der die Muskeln gut aneinander vorbegleiten können. Ist ein Pferd gut gymnastiziert bleiben auch die Faszien elastisch.

Durch Bewegungsmangel, Dysbalancen, Schonhaltungen, aber auch durch psychischen Stress können Faszien verkleben und verfügen dann über eine schlechtere mechanische Funktionalität. Folgen können Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Rittigkeitsprobleme sein. Vor allem die große Rückenfaszie, die die Rückenmuskulatur mit der Kruppenmuskulatur verbindet, ist durch den Druck von Sattel und Reitergewicht häufig betroffen.

Für die Gesundheit und Geschmeidigkeit der Faszien sind ausreichende Bewegung und regelmäßige Dehnungsübungen unerlässlich. Sind die Faszien frei, kann das Pferd schnellere und bessere Leistungen erbringen, wird beweglicher und elastischer und gewinnt an Wohlbefinden. Durch ein intensives Einbeziehen der Faszien in das Training reduziert sich außerdem die Verletzungsanfälligkeit.